Sa.
26.07.14 Büsum – Helgoland
Unsere
Reise startete am 26. Juli in Büsum am Steg des Büsumer
Segelvereins. Dort beluden wir unsere kleine Pogo mit geschätzten
300 Kg Klamotten, Proviant und Werkzeug in verschiedenen Taschen. Die
wenigen Anwesenden staunten. Um zu demonstrieren, dass wir eine total
gechillte Crew sind, haben wir auch noch eine Hängematte aufgehängt.
So.
27.07.14 Büsum – Helgoland
Sonntagnachmittag
legten wir in Büsum ab. Wir hatten keine Eile und ankerten
zwischendurch. Learning an diesem Tag, auch Jahrzehnte nach dem
ersten Segelschein: Ziehe den Ankerball nicht ohne Sorgeleine hoch!
Nachdem wir das leichteste Mitglied in den Mast hochgezogen und den
Ball runtergezogen hatten, ging es weiter an der Reede vorbei
Richtung Helgoland.
Mo.
28.07-Do. 31.07.14 Helgoland
Wir
verbrachten einige sommerliche Tage auf der Insel und warteten auf
das richtige Wetterfenster. Die Temperatur hatte auch auf Helgoland
Rekordwerte erreicht, aber wir wünschten uns ein wenig mehr Wind,
und zwar aus West, Südwest. Die Tage nutzen wir dennoch für Spi-
und Genaker-Training. Jan machte sich außerdem auf Sponsorensuche
für die neue teamocean60-Idee mit der Helgoland-Thyborøn-Challenge.
Do.31.07.14
Helgoland – Thyborøn
Am
Donnerstag war es soweit, vollkommen relaxed und bestens vorbereitet
legten wir um kurz vor vier ab und passierten 16:16 die Tonne
Helgoland Düne Süd mit dem Ziel Thyborøn. Vor uns lagen ca. 160nm
in nördlicher Richtung auf freier See. Nun hatten wir zwar den
richtigen Windwinkel auf unserem Kurs, aber die Strömung arbeitete
leider ein wenig gegen uns. Nichtdestotrotz genossen wir die
Nachfahrt unter Genaker. Unser 14-jähriger erster Offizier behielt
seinen Schlafrhytmus bei und legte sich kurz nach Mitternacht in die
Koje. In der Nacht frischte es auf und der Wind drehte. Wir nahmen
den Genaker runter und gingen auf die Solent. Danach wechselten wir
uns an der Pinne ab bis zum Sonnenaufgang.
Frei.
01.08.14 Helgoland – Thyborøn
Der
Freitag wurde richtig heiß und wir wähnten uns schon in der
Karibik. Vor uns sichteten wir einen anderen Segler, den wir aber
bald überholten. Schade, kein Matchrace. Im Laufe des Tages nahm der
Wind immer mehr ab und wir warfen sämtliche Angel aus. Leider ohne
Erfolg. Schließlich dümpelten wir 22:45 an der Ansteuerungstonne
Thyborøn vorbei und liefen kurze Zeit später unter Motor in den
Yachthafen ein. Wir konnten die Betonnung gerade noch erkennen, es
war angenehm lange hell und der Mond leuchtete am sternenklaren
Himmel.
Sa.
02.08. Thyborøn
Völlig
entwöhnt von großen Geräuschkullissen mussten wir in Thyborøn
feststellen, dass der Ort ausgerechnet an dem Wochenende Hafenfest
feierte. Direkt am Yachthafen stand das Festzelt und damit hatten wir
volle Beschallung, Tag und Nacht. Mit Schlaf nachholen war nichts.
Stattdessen versuchten wir uns am Strand zu entspannen, während wir
auf einen Freund warteten. Er segelte die Strecke von Hooksiel ohne
Zwischenstopp nach Thyborøn. Also fast der erste Teilnehmer der
Challenge! Trotz turbulenter Stimmung im Hafen entdeckten wir zwei
Seehunde im Hafen.
Der
Strand am Eingang des Fjordes sei hier übrigens noch erwähnt.
Dünenartig, kilometer lang und hell, ruhig, einfach nur schön.
So.03.08.14
Thyborøn – Oddesund Hafen
Aber
am Sonntag hatten wir genug gesehen und wir waren neugierig auf den
Lymfjord. So wie es bei uns üblich ist, liefen wir erst am späten
Nachmittag aus, denn die Dämmertörns sind die schönsten.
Wir
hatten vor in Richtung Nykobing zu segeln, aber hinter der Oddesund
Brücke fanden wir einen ganz bezaubernden Hafen in der Odby Bucht.
Bei der Ansteuerung sahen wir wieder Seehunde.
Mo.
04.08.14 Oddesund – Glyngøre – Fur Hafen
Am
Montag machten wir uns nach einem späten Frühstück startklar um
uns noch mal mit unserem Freund auf Fur zu treffen. Wir segelten
südlich der insel Mors auf die kleine Insel Fur zu und machten
Abends im südlichen Hafen fest. Die Insel Fur soll die schönste
Insel im Fjord sein, leider erlaubte uns unser Zeitfenster keine
Ausflüge. Dafür haben wir aber eine schöne Mittagspause in
Glyngøre gemacht und lernten Svend kennen, der einen kleinen
Luxusimbiß mit Austern und geräucherten Fischen betreibt. Nebenbei
muss man sagen, denn er ist DER Austernfischer (Glyngøre Shellfish) überhaupt und
beliefert unter anderem das Königshaus.
Die.
05.08.14 Fur – Aalborg
Für
unseren ersten Offizier war es der letzte Segeltag und wir mussten
spätestens Dienstagnacht den Hafen in Aalborg erreichen. Diese
Teilstrecke im Fjord war lang, zog sich wie Kaugummi und wir machten
teilweise kaum Fahrt, da wir die ganzen Gräser aus dem Fjord hinter
uns her zogen. Ständig mussten wir aufstoppen und rückwärts segeln
um die grüne Pest loszuwerden. Spät Abends kamen wir endlich in
Aalborg an, wo unser Freund uns wieder mit einer schönen Flasche
Wein erwartete.
Mi.
06.08.14 Rückreise von Aalborg mit dem Zug nach Hamburg
Aus
doublehand plus wurde an diesem Tag singelhand. Wir verabschiedeten
uns und machten uns mit Bus und Bahn auf dem Weg zurück nach
Hamburg. Nicht einfach in einem Land, wo die Durchsagen an Bahnhöfen
stur in Dänisch durchgegeben werden, ohne Rücksicht auf Ausländer.
Am Ende hat die Reise 9 Stunden gedauert, davon haben wir einige
Stunden wartend auf Bahnhöfen verbracht.
Do.
07.08.14
Singlehand
Aalborg – Anhold.
Frei.
08.08.14
Singlehand
Anhold – Fredericia
Sa.
09.08.14 Fredericia - Aabenraa
Am
Samstagabend waren wir wenigstens wieder zu zweit vereint und nutzten
das letzte freie Wochenende für die Teilstrecke nach Aabenraa. Das
Wetter spielte immer noch mit und wir konnten entspannt die Nacht
nutzen um Meilen zu machen. Es war ein herrliches Segeln durch den
kleinen Belt, an Fünens Westküste entlang. Nachts sahen wir viele
beleuchtete Häuser auf den kleinen Inseln und an der Küste, und
durch die milde Temperatur kam es uns vor, als ob wir uns an der
Küste vor St.-Tropez befanden.
Wir
machten Sonntag um 7 Uhr morgens in Aabenraa fest, und was soll ich
sagen... es war schön und wir machen es im Rahmen der Challenge
nochmal. 30 Stunden und 36 Minuten können wir natürlich nicht
stehen lassen :-)
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