Freitag, 29. August 2014

Sommertörn Rund Dänemark durch den Lymfjord

Sa. 26.07.14 Büsum – Helgoland
Unsere Reise startete am 26. Juli in Büsum am Steg des Büsumer Segelvereins. Dort beluden wir unsere kleine Pogo mit geschätzten 300 Kg Klamotten, Proviant und Werkzeug in verschiedenen Taschen. Die wenigen Anwesenden staunten. Um zu demonstrieren, dass wir eine total gechillte Crew sind, haben wir auch noch eine Hängematte aufgehängt.



















So. 27.07.14 Büsum – Helgoland
Sonntagnachmittag legten wir in Büsum ab. Wir hatten keine Eile und ankerten zwischendurch. Learning an diesem Tag, auch Jahrzehnte nach dem ersten Segelschein: Ziehe den Ankerball nicht ohne Sorgeleine hoch! Nachdem wir das leichteste Mitglied in den Mast hochgezogen und den Ball runtergezogen hatten, ging es weiter an der Reede vorbei Richtung Helgoland.

Mo. 28.07-Do. 31.07.14 Helgoland
Wir verbrachten einige sommerliche Tage auf der Insel und warteten auf das richtige Wetterfenster. Die Temperatur hatte auch auf Helgoland Rekordwerte erreicht, aber wir wünschten uns ein wenig mehr Wind, und zwar aus West, Südwest. Die Tage nutzen wir dennoch für Spi- und Genaker-Training. Jan machte sich außerdem auf Sponsorensuche für die neue teamocean60-Idee mit der Helgoland-Thyborøn-Challenge.



















Do.31.07.14 Helgoland – Thyborøn
Am Donnerstag war es soweit, vollkommen relaxed und bestens vorbereitet legten wir um kurz vor vier ab und passierten 16:16 die Tonne Helgoland Düne Süd mit dem Ziel Thyborøn. Vor uns lagen ca. 160nm in nördlicher Richtung auf freier See. Nun hatten wir zwar den richtigen Windwinkel auf unserem Kurs, aber die Strömung arbeitete leider ein wenig gegen uns. Nichtdestotrotz genossen wir die Nachfahrt unter Genaker. Unser 14-jähriger erster Offizier behielt seinen Schlafrhytmus bei und legte sich kurz nach Mitternacht in die Koje. In der Nacht frischte es auf und der Wind drehte. Wir nahmen den Genaker runter und gingen auf die Solent. Danach wechselten wir uns an der Pinne ab bis zum Sonnenaufgang.



















Frei. 01.08.14 Helgoland – Thyborøn
Der Freitag wurde richtig heiß und wir wähnten uns schon in der Karibik. Vor uns sichteten wir einen anderen Segler, den wir aber bald überholten. Schade, kein Matchrace. Im Laufe des Tages nahm der Wind immer mehr ab und wir warfen sämtliche Angel aus. Leider ohne Erfolg. Schließlich dümpelten wir 22:45 an der Ansteuerungstonne Thyborøn vorbei und liefen kurze Zeit später unter Motor in den Yachthafen ein. Wir konnten die Betonnung gerade noch erkennen, es war angenehm lange hell und der Mond leuchtete am sternenklaren Himmel.



















Sa. 02.08. Thyborøn
Völlig entwöhnt von großen Geräuschkullissen mussten wir in Thyborøn feststellen, dass der Ort ausgerechnet an dem Wochenende Hafenfest feierte. Direkt am Yachthafen stand das Festzelt und damit hatten wir volle Beschallung, Tag und Nacht. Mit Schlaf nachholen war nichts. Stattdessen versuchten wir uns am Strand zu entspannen, während wir auf einen Freund warteten. Er segelte die Strecke von Hooksiel ohne Zwischenstopp nach Thyborøn. Also fast der erste Teilnehmer der Challenge! Trotz turbulenter Stimmung im Hafen entdeckten wir zwei Seehunde im Hafen.
Der Strand am Eingang des Fjordes sei hier übrigens noch erwähnt. Dünenartig, kilometer lang und hell, ruhig, einfach nur schön.



















So.03.08.14 Thyborøn – Oddesund Hafen
Aber am Sonntag hatten wir genug gesehen und wir waren neugierig auf den Lymfjord. So wie es bei uns üblich ist, liefen wir erst am späten Nachmittag aus, denn die Dämmertörns sind die schönsten.
Wir hatten vor in Richtung Nykobing zu segeln, aber hinter der Oddesund Brücke fanden wir einen ganz bezaubernden Hafen in der Odby Bucht. Bei der Ansteuerung sahen wir wieder Seehunde.

Mo. 04.08.14 Oddesund – Glyngøre – Fur Hafen
Am Montag machten wir uns nach einem späten Frühstück startklar um uns noch mal mit unserem Freund auf Fur zu treffen. Wir segelten südlich der insel Mors auf die kleine Insel Fur zu und machten Abends im südlichen Hafen fest. Die Insel Fur soll die schönste Insel im Fjord sein, leider erlaubte uns unser Zeitfenster keine Ausflüge. Dafür haben wir aber eine schöne Mittagspause in Glyngøre gemacht und lernten Svend kennen, der einen kleinen Luxusimbiß mit Austern und geräucherten Fischen betreibt. Nebenbei muss man sagen, denn er ist DER Austernfischer (Glyngøre Shellfish) überhaupt und beliefert unter anderem das Königshaus.



















Die. 05.08.14 Fur – Aalborg
Für unseren ersten Offizier war es der letzte Segeltag und wir mussten spätestens Dienstagnacht den Hafen in Aalborg erreichen. Diese Teilstrecke im Fjord war lang, zog sich wie Kaugummi und wir machten teilweise kaum Fahrt, da wir die ganzen Gräser aus dem Fjord hinter uns her zogen. Ständig mussten wir aufstoppen und rückwärts segeln um die grüne Pest loszuwerden. Spät Abends kamen wir endlich in Aalborg an, wo unser Freund uns wieder mit einer schönen Flasche Wein erwartete.


Mi. 06.08.14 Rückreise von Aalborg mit dem Zug nach Hamburg
Aus doublehand plus wurde an diesem Tag singelhand. Wir verabschiedeten uns und machten uns mit Bus und Bahn auf dem Weg zurück nach Hamburg. Nicht einfach in einem Land, wo die Durchsagen an Bahnhöfen stur in Dänisch durchgegeben werden, ohne Rücksicht auf Ausländer. Am Ende hat die Reise 9 Stunden gedauert, davon haben wir einige Stunden wartend auf Bahnhöfen verbracht.



















Do. 07.08.14
Singlehand Aalborg – Anhold.

Frei. 08.08.14
Singlehand Anhold – Fredericia

Sa. 09.08.14 Fredericia - Aabenraa
Am Samstagabend waren wir wenigstens wieder zu zweit vereint und nutzten das letzte freie Wochenende für die Teilstrecke nach Aabenraa. Das Wetter spielte immer noch mit und wir konnten entspannt die Nacht nutzen um Meilen zu machen. Es war ein herrliches Segeln durch den kleinen Belt, an Fünens Westküste entlang. Nachts sahen wir viele beleuchtete Häuser auf den kleinen Inseln und an der Küste, und durch die milde Temperatur kam es uns vor, als ob wir uns an der Küste vor St.-Tropez befanden.
Wir machten Sonntag um 7 Uhr morgens in Aabenraa fest, und was soll ich sagen... es war schön und wir machen es im Rahmen der Challenge nochmal. 30 Stunden und 36 Minuten können wir natürlich nicht stehen lassen :-)

Freitag, 8. August 2014

Helgoland-Thyborøn: team ocean60 ruft neue Challenge ins Leben



Wer Rund Skagen verpasst hat, oder die Strecke einfach zu lang findet, hat jetzt die Möglichkeit an der ersten Helgoland-Thyborøn-Challenge teilzunehmen. Start ist an der Tonne Helgoland Düne Süd und Ziel ist nach ca. 160 Seemeilen die Thyborøn Ansteuerungstonne. Segelyachten bis 40 Fuß können sich jederzeit bei team ocean60 anmelden und starten, eine detaillierte Ausschreibung bekommt ihr von uns. Gewinnen könnt ihr Sachpreise von unseren Sponsoren auf Helgoland. Außer Hauptpreise gibt es Sonderpreise für doublehand, doublehand plus und singelhand Segler.

Wir sind die Strecke schon mal vorgesegelt und haben euch mit unserer kleinen Pogo 1 unter Schwachwindbedingungen eine Benchmark von 30 Stunden und 36 Minuten hingelegt. Beat the benchmark!

Der Reisebericht Rund Dänemark durch den Lymfjord folgt bald!